Nachdem die Renditen der globalen Rentenmärkte lange stagnierten, sehen Guido Barthels und Roman Kostal nun eine neue Dynamik. Mit aktivem und erfahrenem Management ist hier noch genügend Upside im Markt, das sie abschöpfen wollen.

Wenn nicht jetzt, wann dann? So könnte man den Grund für den Launch des TBF FIXED INCOME prägnant zusammenfassen. Die Renditen der globalen Rentenmärkte stagnierten lange auf unattraktiven Niveaus. Seit kurzem steht das Segment jedoch vor einem regelrechten Neustart, der bei einer aktiven Strategie attraktive Chancen bietet.

Rückblick: Wie es zum Neustart der Rentenmärkte kam

Zum ersten Mal in der Geschichte intervenierten Zentralbanken und Regierungen an den Kapitalmärkten, als sie nach der Lehman Pleite 2008 mit der darauffolgenden großen Finanzmarktkrise versuchten eine Depression im Stil der 20er Jahre zu vermeiden. Die niedrigen Zinsen erweckten den Eindruck, als sei es nicht nötig die aufgehäuften Schulden zu begleichen. Und dann kam Corona und brachte die globale Welt(wirtschaft) zum Erliegen.

In einem nie zuvor dagewesenen Ausmaß legten die Staaten Hilfsprogramme für Firmen und Privatpersonen auf. Das unkontrollierte Wachstum der Geldmenge führte zwangsläufig zu einer unkontrollierten Inflation.

Allerdings ist die Inflation nicht nur die einzige Folge dieser Geldpolitik. Eine weitere, eventuell bedeutsamere Folge ist die aktuell fehlende Information des Zinses. Üblicherweise gehen hohe Zinsen mit hohem Risiko einher, während niedrige Zinsen das Gegenteil bedeuten, bei gleicher Kapitalbindungsdauer. Durch die Anleihekäufe der Zentralbanken ist nicht nur diese Information verloren gegangen, sondern suggeriert sogar das Gegenteil. Investoren, die risikoarme Anlagen suchen, wie beispielsweise Pensionsfonds, wurden gezwungen in deutliche riskantere Anlageklassen zu migrieren.

Der Anstieg der globalen Inflationsraten seit Beginn 2022 führte zu einer nie dagewesenen Kehrtwende fast aller Zentralbanken. Leitzinsen wurden in Rekordtempo erhöht ohne Rücksichtnahme auf die Kapitalmärkte.

Das ist der Status Quo.

Die Trendwende: De-Synchronisierung der Volkswirtschaften ermöglicht attraktive Opportunitäten

Aktuell erhöhen nicht mehr alle Zentralbanken im Gleichschritt ihre Leitzinsen. Es erscheint mehr als wahrscheinlich, dass aufgrund der unterschiedlichen Inflationsdynamik in den verschiedenen Wirtschaftsräumen auch die De-Synchronisierung der Volkwirtschaften zunehmen wird. Daher glauben wir, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, wieder in globale Anleihen zu investieren.

Im Ausland schlummern die Schätze

Dem deutschen Anleger ist zwar der Heimatmarkt am vertrautesten, über 70% der Investitionsmöglichkeiten sind aber im Ausland vorzufinden. Die globalen Anleihenmärkte für Staats-und Quasi-Staatsanleihen haben im vergangenen Jahrzehnt einen gewaltigen Wachstums-und Entwicklungsschub erlebt: Sie sind seit 2011 von 27.480 Mrd. USD auf über 40.761 Mrd. USD gewachsen mit durchschnittlicher Bonität von AA.

Wir erwarten, dass den G4-Ländern eine Periode mit stagnierender Konjunktur, gefolgt von moderaten Wachstumsraten bevorsteht und dass die Geldpolitik der Zentralbanken auf absehbare Zeit sehr kontraktiv bleiben wird, um die galoppierende Inflation in den Griff zu bekommen. Das könnte das langfristige Kapital verstärkt in Länder mit höherem Wachstumspotential und verzinsten Anleihen treiben.

Ausländische Anleihen überzeugen durch höheres Renditepotenzial

Obwohl das Zinsniveau in der Eurozone derzeit ebenfalls attraktiv erscheint, sind die Renditen der ausländischen Märkte lukrativer und die Spreads zu Bunds eher am oberen Rand des historischen Durchschnittes. Sogar japanische Anleihen sind auf währungsgesicherter Basis attraktiver als Bundesanleihen und sollten als Risikostabilisator (niedrige Korrelation mit anderen Anleihenmärkten) in globalen Portfolios nicht fehlen.

Staats- und staatsähnliche Anleihen aus OECD-Ländern mit Investmentgrade überzeugen durch Liquidität und Diversifizierungspotenzial

Um größtmögliche Liquidität und Liquidierbarkeit zu besitzen, fokussieren wir uns auf den Bereich der Sovereigns, Supranationals und Agencies (SSA), also Staats-und staatsähnliche Anleihen. Dieses Marksegment hat nicht nur ein Volumen von mehr als 40.000 US-Milliarden, sondern fast 8.000 einzelne Schuldverschreibungen. Dies bedeutet, dass trotz der großen Bestände von Wertpapieren, die auf den Bilanzen der Zentralbanken ruhen, uns genügend Manövriermasse bleibt. Wir meiden bewusst das Segment der Unternehmensanleihen, um uns ausschließlich auf den Top-Down-Investment-Prozess fokussieren zu können.

Durch die Konzentrierung auf die OECD-Staaten1 stellen wir die Vergleichbarkeit der makroökonomischen Variablen sicher. 50% des weltweiten BIP wird von der OECD abgedeckt. 90% unserer Investitionen werden sich auf dieses Universum beschränken. Als Beimischung zur Renditemaximierung behalten wir uns vor, bis zu 10% in Anleihen von Nicht-OECD-Mitgliedsstaaten und/oder im Segment Non-Investment-Grade zu investieren.

Typischerweise würden wir bei Schwellenländer-Anleihen nur in sogenannte Hard-Currency Anleihen investieren, also Schuldverschreibungen, die in Euro, US-Dollar, oder vergleichbare Währungen begeben wurden. Üblicherweise werden diese Art von Anleihen besser honoriert, als solche in eigener Währung. Des Weiteren sind häufig die Lokalwährungen nicht für Ausländer handelbar.

Absicherung mit Sinn und Verstand

Es ist unsere Absicht, die Währungen unserer Investitionen weitestgehend ungesichert zu lassen. Zum einen um die Kosten der Währungsabsicherung zu sparen und damit den potentiellen Ertrag unserer Anleger zu erhöhen. Zum anderen sind die allermeisten Währungspaare über einen längeren Zeitraum mean reverting, also sie schwanken um einen Mittelwert.

Im Einzelfall kann es aber auch sinnvoll sein, kurzfristig eine Teilabsicherung in bestimmten Währungen aufzusetzen, wenn beispielsweise Extrempunkte erreicht wurden.

Die Welt im stetigen Wandel: aktives Management und volkswirtschaftliche Expertise in den Zielmärkten sind unerlässlich

Wir investieren nach einem Top-Down Ansatz. Wir filtern unser Investmentuniversum nach Opportunitäten, indem wir Wachstums-und Inflationsprognosen sowie Geldpolitik in Einklang bringen und dort nach dem für uns besten Chancen/Risiken-Profil zu suchen. Da dies kein statischer Prozess ist, sondern laufend und permanent in einer dynamischen Welt stattfindet, bedarf es hier unbedingt eines aktiven Managementansatzes.

Im Ergebnis selektieren wir die Märkte, die uns in Kombination die besten Ertragsaussichten in einem diversifizierten Portfolio bieten. Wir suchen nach Chancen, wo sich die Renditekurven zweier Märkte, aufgrund von unterschiedlichen Dynamiken der Volkswirtschaften, annähern könnten. Innerhalb der ausgewählten Märkte suchen wir die sogenannten Sweet-Spots auf der Kurve, wo die besten Carry und Roll Erträge zu erwarten sind, also wo die Markt-Forwards sich am meisten von unseren Erwartungen unterscheidet. Des Weiteren versuchen wir die optimale Kurve des Marktes zu finden, also eher Staatsanleihen oder doch lieber einen Supranationalen Emittenten oder Agentur, wenn wir eine Spread-Einengung erwarten.

Wir können auch innerhalb eines Marktes (Intramarket Trading) an Formänderungen der Zinsstrukturkurven profitieren, indem wir Curve Flattener/Steepeners oder auch Barbell Strategien einsetzen.

Fazit: Nur durch aktives Management kann das volle Potenzial im Anleihebereich abgeschöpft werden

Das von uns favorisierte Anleihen-Universum bietet Anlegern eine vielfältige, liquide und attraktive Ertragsquelle mit erheblichen Diversifizierungsmöglichkeiten. Zusammen mit dem deutlichen Anstieg der globalen Renditen und der von uns erwarteten De-Synchronisierung der Volkswirtschaften ergeben sich wieder viele Chancen mit altbewährten Methoden des Rentenmanagements. Dennoch: die „solide, alte Rentenwelt“ gibt es so nicht mehr. Die Welt befindet sich im stetigen Wandel. Ein aktiver Ansatz ist unerlässlich, um in das riesige und komplexe globale Anleiheuniversum zu investieren. Wenn man jedoch über die nötige Expertise verfügt und das Handwerkszeug in Form von klassischen Rentenmanagement beherrscht, bietet der Sektor jetzt einen attraktiven Neustart für solides Anleihemanagement als Basis für jedes Portfolio.

Der TBF FIXED INCOME

Die aktiv verwaltete TBF FIXED INCOME Strategie basiert auf einer fundamentalen Top-Down Makroanalyse eines erfahrenes und sich vielseitig ergänzendes Investmentteams mit langjähriger, fundierter Expertise in DM & EM Anleihenmärkten. Das Ziel ist eine attraktive Gesamtrendite zu erzielen, die im Einklang mit Kapitalerhalt und einer umsichtigen Anlageverwaltung steht. Dabei fokussieren wir uns auf Staats-und staatsähnliche Anleihen vorwiegend im Investment-Grade (bis zu 10% im Non-IG-Bereich), die geringe Ausfallrisiken haben. Die Währungen lassen wir grundsätzlich ungesichert. Dadurch wird der Diversifizierungseffekt noch verstärkt, da bei einer dauerhaften Währungsabsicherung („fully hedged“) die Renditevorteile der ausländischen Anleihen um die Absicherungskosten reduziert und das langfristige Potenzial für Währungsgewinne eliminiert bzw. deutlich verkleinert wird.

Autoren & Portfoliomanagement

Guido Barthels, Senior Portfoliomanager TBF
Fokus: Developed Markets
Der diplomierte Volks-und Wirtschaftswissenschaftler begann seine Investmentlaufbahn 1987 beim Bankers Trust und war nach Stationen bei JP Morgan und Dresdner Kleinwort die letzten elf Jahre CIO bei Ethenea Independent Investors und hauptverantwortlicher Manager für globale Anleihen in den entwickelten Nationen. Er war maßgeblich am Erfolg des Hauses beteiligt und konnte mit seinen Ansätzen entscheidende Mehrwerte für sämtliche Anleiheportfolios liefern.

Roman Kostal, Senior Portfoliomanager TBF
Fokus: Developed & Emerging Markets
Roman Kostal verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Management von globalen Fixed Income Fonds und Mandaten. Zuvor verantwortete er bei MainFirst, Eaton Vance und Oechsle International die Verwaltung der globalen Rentenfonds und -mandate mit aktivem Währungsansatz vor allem für institutionelle Kunden. Roman absolvierte seinen Bachelorabschluss an der wirtschaftswissenschaftlichen Universität Ostrava (Tschechien) und seinen Abschluss als Betriebswirt an der Universität Regensburg. Zudem ist er geprüfter European Financial Analyst (CEFA).

1 https://www.oecd.org/about/

Anlageprodukte:

TBF Fixed Income (DE000A3E3YN4 / DE000A3E3YP9)

Seit der Gründung im Jahr 2000 durch Peter Dreide agiert TBF als inhabergeführtes Unternehmen unabhängig von den Modeerscheinungen des Kapitalmarktes. Diese Unabhängigkeit gibt TBF die Freiheit, die eigenen Werte und Anlagestrategien ausschließlich im Sinne der Investoren umzusetzen.

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