Im folgenden Beitrag beschäftigen wir uns mit der Geschichte des Pictet-Water Fonds, der seit 25 Jahren für nachhaltige Geldanlage steht. Auch in Zukunft sollte der stetig wachsende weltweite Wasser-Markt ein attraktives Renditepotenzial bieten.
Als der Pictet-Water Fonds am 19. Januar 2000 aufgelegt wurde, belächelten viele die Idee eines auf Wasser fokussierten Aktienfonds als zu spezialisiert. Heute, 25 Jahre später, verwaltet der Fonds über 8 Milliarden Euro und hat seinen Anlegern eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,8 Prozent nach Kosten beschert.
Die Erfolgsgeschichte basiert auf einem einfachen Investmentansatz: Der Fonds investiert in Unternehmen entlang der gesamten Wasser-Wertschöpfungskette – von der Infrastruktur über Technologie bis hin zu Umweltdienstleistungen. Ein Konzept, das sich als weitsichtig erwiesen hat. Doch, der Reihe nach.
Kein leichter Start
Als Hans Peter Portner und Philippe Rohner im Jahr 2000 den ersten spezialisierten Wasserfonds in Europa auflegten, standen sie vor einer Herausforderung: Wie überzeugt man Anleger von einem Thema, das damals noch als Nische galt?
Das Pictet-Team sah die wachsende globale Herausforderung der Wasserknappheit und gleichzeitig das Potenzial der Unternehmen, die Lösungen dafür entwickeln.

Pionierarbeit
Die Anfangsjahre waren von Pionierarbeit geprägt. Während heute thematisches Investieren zum Mainstream gehört, musste das Team um Hans Peter Portner damals noch grundlegende Überzeugungsarbeit leisten.
Die Portfolio-Struktur des Fonds spiegelte diese Anfangsphase wider: Mit einem Anteil von rund 50 Prozent an klassischen Wasserversorgern setzte man zunächst auf etablierte, defensive Geschäftsmodelle.
Wertentwicklung von Pictet-Water vs. MSCI ACWI seit Auflage (nach Fondskosten in Euro)

Performance nach Kosten der I Anteilsklasse. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Wertentwicklung. Der Wert dieser Anlage und die Erträge hieraus können schwanken. Der Anleger erhält möglicherweise nicht sein eingesetztes Kapital zurück. Die Portfoliozusammensetzung ist im Vergleich zur Benchmark nicht eingeschränkt, so dass die Wertentwicklung des Teilfonds von der Wertentwicklung der Benchmark abweichen kann. Aufgrund einer regulatorischen Änderung und der zunehmenden Bedeutung der Schwellenländer in der globalen Aktienallokation wurde der Referenzindex rückwirkend zum 1. Januar 2020 vom MSCI World auf den MSCI All Countries World (ACWI) umgestellt. Die Strategie ist nicht an den MSCI ACWI gebunden, der nur zu Vergleichszwecken angezeigt wird. Der Index hat keinen Einfluss auf die Portfoliokonstruktion, und das Anlageuniversum der Strategie erstreckt sich über die Indexkomponenten hinaus. Alternative Weltaktienindizes sind gleichermassen geeignet.
Quelle: Pictet Asset Management, 2025.
Starkes Wachstum
Besonders die Jahre 2004 bis 2006 waren entscheidend: Der erste "Soft Close" aufgrund des stark wachsenden Anlagevolumens zeigte, dass die Zeit für spezialisierte Nachhaltigkeitsthemen gekommen war.
Nach der Finanzkrise
Die globale Finanzkrise 2008 wurde für den Pictet-Water Fonds zur Bewährungsprobe – die er mit Bravour meisterte.
Nach der Aufhebung des ersten Soft Close konnte das Fondsmanagement beweisen, dass das Wasserthema auch in Krisenzeiten Stabilität bietet. Die defensive Qualität der Wasserversorger kombiniert mit den Wachstumschancen der Technologieunternehmen erwies sich als robuste Mischung.
Fokus auf Technologie
Der Fonds vollzog einen graduellen Wandel von der ursprünglichen Versorgerlastigkeit hin zu einem stärkeren Fokus auf Technologie und Umweltdienstleistungen.
Diese Neuausrichtung zahlte sich aus: In der Phase des exponentiellen Wachstums thematischer Anlagen ab 2016 erlebte der Fonds einen regelrechten Boom.
Nachhaltigkeits-Rally
Die Corona-Pandemie 2020 unterstrich dann die Systemrelevanz der Wasserwirtschaft. Trotz eines schwierigen Marktumfelds konnte der Fonds mit einem Plus von 4,5 Prozent das Jahr positiv abschließen.
Die anschließende Nachhaltigkeits-Rally führte 2021 zu einer beeindruckenden Performance von über 40 Prozent – die beste Jahresrendite in der Geschichte des Fonds.
Die jüngste Phase ab 2022 stellte das Management vor neue Herausforderungen: Der Technologie-Boom rund um die "Glorreichen Sieben" führte zu einer relativen Underperformance des Wassersektors. Doch die Fondsgründer bleiben ihrer Überzeugung treu.
Über zwei Jahrzehnte ein Team

Hans Peter Portner (l.) und Philippe Rohner
Die Geschichte des Pictet-Water Fonds ist eng mit zwei Namen verbunden: Hans Peter Portner (l.) und Philippe Rohner prägten über 20 Jahre lang gemeinsam die Entwicklung des Fonds.
"Als wir Anfang 2000 den Water-Fonds auflegten, wurden wir von unseren Branchenkollegen belächelt", blickt Hans Peter Portner zurück. "Man darf nicht vergessen, dass der Peak der Internetblase erst einige Monate später erreicht wurde. Unsere Philosophie hat sich als beständig erwiesen – wir sind noch da. Die meisten Tech-Fonds der Jahrtausendwende nicht."
Heute fungiert Portner als Leiter Thematic Equities bei Pictet Asset Management. Philippe Rohner ist zwar seit 2021 nicht mehr im Unternehmen, stand für ein Foto zum 25. Geburtstag des Wasserfonds aber gerne zur Verfügung.
"An unseren Portfoliomanagern ist die Zeit (fast) spurlos vorbeigegangen", kommentiert Pictet augenzwinkernd die Gegenüberstellung der Bilder.
Kontinuität
Als Rohner 2021 nach über zwei Jahrzehnten erfolgreicher Zusammenarbeit aus dem Unternehmen ausschied, war die Nachfolge längst geregelt: Mit Cédric Lecamp und Louis Veilleux übernahmen zwei erfahrene Manager aus den eigenen Reihen die Verantwortung – ganz im Sinne der Kontinuität, die Pictet anstrebt.
Cédric Lecamp ist seit 2018 Hauptverantwortlicher für die Wasserstrategie. Der Manager kennt das Portfolio aus verschiedenen Blickwinkeln: Von 2007 bis 2015 betreute er als Senior Investment Manager bereits den Technologiesektor des Fonds. Nach einem Abstecher als Leiter der Nutrition-Strategie kehrte er zum Wasserfonds zurück. Der studierte Jurist mit BWL-Master von der HEC Genf ist besonders für den wachsenden Technologiebereich des Portfolios zuständig.
An seiner Seite steht seit 2018 Louis Veilleux als Co-Manager. Der Kanadier kam 1998 zu Pictet und wechselte 2000 nach Genf. Dort analysierte er zunächst Industriewerte, bevor er 2009 Co-Manager der Global Utilities Strategie wurde – eine Erfahrung, die ihm heute bei der Beurteilung des Versorgersektors im Wasserfonds zugute kommt. Veilleux ist CFA-Charterholder und hat einen MBA der Laval University.
Dynamische Evolution im Portfolio

Quelle: Pictet Asset Management, 2025.
Die Evolution des Portfolios lässt sich in drei prägende Phasen einteilen:
2000 bis 2010
Die erste Dekade war von klassischen Versorgern dominiert. Mit einem Anteil von zeitweise über 50 Prozent setzten die Manager zunächst auf bewährte Geschäftsmodelle. Namen wie Veolia Environment, American Water und United Utilities prägten das Portfolio. Auch Flaschenwasser-Hersteller wie Nestlé waren mit rund 10 Prozent vertreten.
Bis 2020
Das zweite Jahrzehnt galt der Transformation. Der Fonds reduzierte sukzessive den Versorgeranteil und stockte im Gegenzug Technologieunternehmen auf. Der Anteil der Wassertechnologie stieg von 30 Prozent auf über 50. Gleichzeitig gewannen Umweltdienstleister wie Republic Services oder Waste Management an Bedeutung. Flaschenwasser verschwand komplett aus dem Portfolio.
Seit 2020
Das aktuelle Portfolio wird von der Wassertechnologie dominiert. Mit einem Anteil von 60 Prozent setzt der Fonds vor allem auf Unternehmen, die Lösungen für die wachsenden Herausforderungen der Wasserwirtschaft entwickeln. Versorger machen nur noch 15 Prozent aus, während Umweltdienstleister mit 25 Prozent den zweitgrößten Sektor bilden.
Das Portfolio des Pictet-Water Fonds ist heute deutlich breiter aufgestellt als zu Beginn.
Regional liegt der Schwerpunkt klar auf Nordamerika mit 75 Prozent der Investments nach Börsennotierung, gefolgt von Europa mit 20 Prozent.
Interessant ist dabei der Unterschied zur geografischen Verteilung nach Umsatz: Hier sind die Anteile mit 65 Prozent Nordamerika und 15 Prozent Europa etwas ausgewogener, während Schwellenländer und Asien-Pazifik zusammen rund 19 Prozent ausmachen.

Hinein in die nächsten 25 Jahre
Zeitlose Herausforderungen, wachsende Dringlichkeit
Die Wasserversorgung steht global vor gewaltigen Herausforderungen: In den Industrieländern ist die Infrastruktur veraltet und anfällig für Lecks, in den rasant wachsenden Metropolen des globalen Südens fehlt sie vielerorts komplett. Der Klimawandel verschärft die Situation zusätzlich – selbst in Deutschland müssen sich Landwirte zunehmend mit künstlicher Bewässerung beschäftigen.
"Es herrscht in der Wasserwirtschaft kein Erkenntnisdefizit", betont Cédric Lecamp. "Allerdings sind die finanziellen Mittel der staatlichen Hand nicht annähernd ausreichend, um diesem gigantischen Investitionsstau gerecht zu werden. Hier ist die Beteiligung des privaten Sektors unausweichlich – obwohl das in Mitteleuropa bei der Bevölkerung nicht populär ist. Hier gilt es noch Überzeugungsarbeit zu leisten."
Die Dimensionen des Marktes sind gewaltig: Mit einem Volumen von 1,4 Billionen US-Dollar und einem jährlichen Wachstum von 3 bis 5 Prozent bietet der globale Wassermarkt erhebliches Potenzial. Besonders die von privaten Wasserversorgern bediente Bevölkerung wird laut Prognosen innerhalb des aktuellen Jahrzehnts um 30 Prozent wachsen.
Für den Pictet-Wasserfonds bedeutet dies Chance und Verantwortung zugleich: Die im Portfolio vertretenen Unternehmen liefern die dringend benötigten technologischen Lösungen und Dienstleistungen für eine nachhaltige Wasserwirtschaft. Gleichzeitig müssen sie beweisen, dass private Investitionen einen positiven Beitrag zur Lösung der globalen Wasserproblematik leisten können. Der immense Investitionsbedarf in die Wasserinfrastruktur wird dabei für Jahrzehnte Wachstumschancen bieten.
Anlageprodukte:
Pictet - Water-P EUR (LU0104884860)
Pictet Asset Management ist ein Spezialist für institutionelle Vermögensverwaltung, der Investmentlösungen weltweit anbietet. Strategische Kompetenzbereiche sind Thematische Investments, Absolute Return, Schwellenländer und Multi-Asset.
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