Wie man in einem Fonds durch sorgfältige Auswahl von kleinen Anleiheemittenten mit zukunftsfähigen und nachhaltigen Geschäftsmodellen für Outperformance gegenüber konventionellen Hochzinsanleihen sorgt

Gutes tun, statt nur Schlechtes vermeiden:

Diese Maxime sollte nicht nur für das persönliche Handeln gelten, sondern sich auch in der eigenen Geldanlage widerspiegeln. Nicht erst durch die zunehmende Erderwärmung und die Corona-Pandemie wurde uns bewusst, dass wir nicht in einem geschützten Kokon leben.
 
Jede und jeder einzelne sollte sich aufgerufen fühlen, einen Beitrag zu leisten, der hilft, die Umwelt und Gesellschaft auch für die nächsten Generationen lebenswert zu gestalten. Denn der Schutz der ökologischen Lebensgrundlagen ist die Voraussetzung für soziale Stabilität und ökonomische Prosperität. Um diesem Ansinnen unter anderem gerecht zu werden, hat die CSR Beratungsgesellschaft vor über 4 Jahren einen Fonds aufgelegt, in dem Anlegerinnen und Anleger mit ihrem Engagement wirkungsorientiert agieren und gleichzeitig einen Mehrertrag auf ihre Investments erzielen können.

Unser Lösungsansatz:

Wir sind der Überzeugung, dass die oben beschriebenen Ziele durch Fremdkapitalvergabe, v.a. bei Erstemissionen, an kleine bis mittelgroße Unternehmen und damit Schuldner am besten zu erreichen ist. Eine Vielzahl dieser Emittenten ist für große Fondsgesellschaften nicht interessant oder nicht investierbar, da das ausstehende Anleihevolumen zu klein oder der verbundene Research-Aufwand zu groß ist. Jedoch sind insbesondere diese Emittenten offen für individuelle Anforderungen der Anleihegläubiger, so dass schon vor einem Investment wesentliche Eckpunkte der Ausgestaltung gemeinsam mit diesen definiert werden können. Dies gilt nicht nur für die zielgerichtete Mittelverwendung, die Laufzeit und die Kupons, sondern auch in Bezug auf Gläubigerschutzklauseln. Hier legt die CSR Beratungsgesellschaft als Portfoliomanager und somit Treuhänder unserer Anleger besonderen Wert auf die Einhaltung strenger Regeln. 

Insbesondere für Investorinnen und Investoren mit kleineren Anlagebeträgen empfiehlt sich in dieser Nische des Anleihemarktes eine Kollektivanlage wie z.B. eine offene Investment-Fondslösung, da die Mindestanlage bei einigen der eingesetzten, speziellen nachhaltigen Bonds bei 100.000 € und mehr liegt, was im Falle einer Direktanlage für die meisten Anleger zu hoch sein dürfte, um ein Portfolio sinnvoll und risikoadäquat diversifizieren zu können. Eine hierfür geeignete Lösung ist der CSR Bond Focus SDG (Publikumsfonds), der an keine Mindestanlage geknüpft ist. Der Fonds ist derzeit in mindestens 30 Titel investiert und vermeidet damit Klumpenrisiken.

Im Fonds werden die Gelder dann wirkungsorientiert angelegt, indem in Anleihen bzw. Emittenten investiert wird, die sich mindestens einem oder mehreren der 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDG) verschrieben haben; darunter können auch sog. „Green Bonds“ oder „Sustainability-linked Bonds“ sein, welche sich an einem etablierten Nachhaltigkeits-Framework* orientieren müssen. 

Dies sowie die (überdurchschnittliche) ESG-Performance der einzelnen Emittenten lässt das Fondsmanagement der CSR regelmäßig extern von der unabhängigen Research-Agentur EthiFinance (vormals imug Rating) überprüfen. Neben einem normbasierten Screening Ansatz (v.a UN Global Compact) werden in dem nach Art. 9 der SFDR klassifizierten Fonds zudem strikte und über den Standard (Schwellenwerte der „Paris Aligned Benchmark“) hinausgehende Ausschlusskriterien angewendet. Diese sind aktuell wie folgt: 

  • Umsatz aus dem Abbau von Kraftwerkskohle
  • Gewinnung von Teersanden und Ölschiefer 
  • Hydraulic Fracturing / Offshore Arctic Drilling
  • Erzeugung und Vertrieb von Atomenergie
  • Uranabbau
  • Embryonale Stammzellenforschung
  • Tierversuche
  • Massentierhaltung
  • Herstellung von Pestiziden
  • GVO für den menschlichen Verzehr
  • Herstellung von alkoholischen Getränken
  • Erwachsenenunterhaltung (Produzenten)
  • Tabak (Herstellung) 
  • Produktion von konventionellen Waffen und zivilen Feuerwaffen 
  • Kontroverse Waffen
  • Emittenten, die mit Streumunition oder Anti-Personen-Minen zu tun haben 

Der Fonds ist seit Dezember 2024 aufgrund seiner konsequenten Nachhaltigkeitsstrategie Träger des Österreichischen Umweltzeichens, einem unabhängig auditierten und sehr renommierten Nachhaltigkeitslabel, das für höchste ESG-Qualitätsstandards steht.

*European Green Bond Standards (ab Ende 2024) bzw. (freiwillige) Frameworks der ICMA 

Beispiele aus unseren TOP 5 Investments:

  • Deutsche Bildung (Inhaberschuldverschreibung der „Encore Issuances“, 2026 6,25 %):

Die Deutsche Bildung (Anleiheemittentin ist formal „Encore Issuances S.A.“, der ein spez. Compartement nach Luxemburger Recht zugeordnet ist), gegründet 2007 in Frankfurt/M., bietet Studierenden im In- und Ausland eine Studienfinanzierung an, deren Rückzahlung und Verzinsung einkommensabhängig ist. Die Grundidee hinter dem Finanzierungskonzept ist ein umgekehrter Generationenvertrag, bei dem im Berufsleben stehende ehemalige Studierende mit ihrer vom Einkommen abhängigen Rückzahlung die Finanzierung der nächsten Studierendengeneration fördern. Ca. 6.400 Personen wurden bisher bis zum Hochschulabschluss mit einem Betrag bis zu 30.000 € finanziert. Die nachrangige, besicherte Inhaberschuldverschreibung hat ein Emissionsvolumen von 30 Mio. € und ersetzt eine im Jahr 2023 fällig gewordene Anleihe. 

Zwar ist das Geschäftsmodell der Deutschen Bildung vom Grundsatz her nachhaltig und erzeugt eine Wirkung in den SDG-Themenfeldern „Hochwertige Bildung“ und „Keine Armut“, dennoch erkennt EthiFinance einen direkten Bezug zu den SDG nicht an. 

Der Grund liegt darin, dass nach dem UN-Regelwerk die beiden SDGs 1 „Keine Armut“ und SDG 4 „Hochwertige Bildung“ auf arme Bevölkerungsgruppen bezogen sind und Studierende in Deutschland nicht hierunter fallen. Wir bei CSR fassen den Begriff weiter und sehen einen direkten Bezug zu den SDG, wenn dadurch alle Menschen unabhängig vom sozialen Status ihr Potenzial durch Bildung entfalten können. Eine jüngst gegründete, gemeinnützige Schwestergesellschaft der Deutschen Bildung („Faktor B gGmbH“) wird es zudem künftig ermöglichen, bei einer Vielfalt von Geldgebern Kapital, Spenden und Fördergelder einzuwerben und diese Mittel über das bereits etablierte Modell des umgekehrten Generationenvertrags an Studierende aller Fachrichtungen zu vergeben. Denn auch in Deutschland gilt leider noch: Der Zugang zum Studium bleibt vielen verwehrt. Nach wie vor entscheiden soziale Herkunft und finanzielle Mittel darüber, ob ein Studium begonnen und erfolgreich absolviert wird. Nur jeder 9. Studierende bezieht Bafög, was zudem oftmals nicht ausreicht, um die anfallenden Lebenshaltungskosten in den (begehrteren) Universitätsstädten zu decken. 

  • Paul Tech AG (Inhaberschuldverschreibung 7 % Paul-Tech 20-25) vormals „Act Aqua“, mit Sitz in Mannheim beschäftigt sich seit 2017 mit der Digitalisierung von Gebäudetechnik. Indem eine spezielle Hardware an die wasserführenden Systeme eines Gebäudes angebracht werden, lassen sich die Volumenströme digitalisiert und mittels künstlicher Intelligenz optimal regeln und überwachen. Die Firma bietet die Hard- und Softwarelösung sowie den Service hierzu als Gesamtpaket an.

Bei der 2020 emittierten Anleihe handelt es sich um eine Inhaberschuldverschreibung mit einem platzierten Volumen von 35 Mio. €.

Der Einsatz der Technologie von Paul Tech senkt den Energieverbrauch um durchschnittlich 15 bis 40 % und steigert damit die Effizienz der Gebäude. Dies hilft, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren und auch die Nebenkosten der Mieter. Aktuell werden circa 150 Unternehmen der Immobilienwirtschaft betreut, mit insgesamt 100.000 Wohneinheiten. Die Systeme eignen sich jedoch bereits ab einer Größe von 20 Wohneinheiten. 

Das Geschäftsmodell von Paul Tech unterstützt sowohl SDG 7 „Günstige und saubere Energie“ als auch SDG 9 „Innovation und Infrastruktur“ und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu nachhaltigen Innovationen im Immobiliensektor.

  • nextbike GmbH (Inhaberschuldverschreibung 6 % nextbike 20/25) wurde 2004 in Leipzig, gegründet und bietet ein flexibles stationen- und app-basiertes Fahrradverleihsystem an. Nutzer können Fahrräder über eine mobile App oder an stationären Verleihstationen ausleihen und auch wieder abgeben, wobei dies flexibel gestaltet ist, die Abgabe muss nicht an der Ausleihstation erfolgen. Die Firma kooperiert mit Städten, Universitäten und Unternehmen, um öffentliche Fahrradverleihsysteme zu ermöglichen. Das Unternehmen ist mittlerweile in vielen Ländern aktiv und bietet im Bereich der Mikromobilität eine nachhaltige Alternative zum Auto, insbesondere in städtischen Gebieten. 

In der Eigentümerstruktur waren in den letzten Jahren zwei Wechsel zu verzeichnen. Im Jahr 2021 übernahm die Tier Mobility, ein Anbieter und Betreiber von Elektrorollern, die nextbike GmbH, um diese im Jahr 2024, als Folge deren Fusion mit dem niederländischen Mitbewerber dott, an den britischen Private Equity Fonds Star Capital weiterzuverkaufen.

Die 2020 emittierte Inhaberschuldverschreibung wurde mit einem Volumen von 20 Mio. € platziert.
Das Geschäftsmodell von nextbike trägt in mehrfacher Hinsicht zur Nachhaltigkeit bei. Der Umstieg vom Auto aufs Fahrrad reduziert CO₂-Emissionen, die Fahrräder sind robust und langlebig und haben bei entsprechender Wartung und Recycling eine Lebensdauer von circa 10 Jahren. Die Sharing Idee trägt insgesamt zu einer effizienten Nutzung bei und vermeidet die Herstellung wenig genutzter Fahrräder im Privatbesitz und Fahrradfahren fördert insgesamt die Gesundheit der Nutzer.

Nextbike unterstützt damit die SDG 3 „Gute Gesundheitsversorgung“, SDG 8 „Gute Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum", SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ sowie SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“.

Aktuelle Portfoliostruktur und Performance, laufende Verzinsung

Die Wertentwicklung des Fonds, der überwiegend Anleihen deutscher und (kern)europäischer Schuldner aus dem im Investmentgrade-Bereich hält, lag in 2024 bei über 8,5 %

Die laufende Verzinsung liegt derzeit bei ca. 6 %; die durchschnittliche Restlaufzeit der Positionen im Portfolio beträgt ca. 3,9 Jahre.

Emissionsgröße der Anlagen

Emissionsgröße der Anlagen

Quelle: Monega per 30.12.2024

Schwerpunkt Unternehmensanleihen, Öffentliche Anleihen nur zur Liquiditätssteuerung

Schwerpunkt Unternehmensanleihen, Öffentliche Anleihen nur zur Liquiditätssteuerung

Quelle: Monega per 30.12.2024

Länderallokation

Länderallokation

Quelle: Monega per 30.12.2024

Weitere Daten zum Fonds sind dem Factsheet zu entnehmen, welches monatlich aktualisiert wird sowie dem fortlaufend aktualisiertem Factbook, welches die Profile und Nachhaltigkeitsschwerpunkte aller Emittenten enthält; zudem wird einmal jährlich ein Impact-Report veröffentlicht.

Die genannten Unterlagen finden Sie am Ende dieses Beitrags sowie auf der Webseite des Fonds. 

Ausblick

Auf dem aktuellen Zinsniveau bieten Euro-Anleihen wieder attraktive Renditen und sind eine echte Alternative zu Aktienanlagen. Gerade langlaufende Anleihen profitieren von den günstigeren Inflationsaussichten und der aktuell schwachen Konjunkturdynamik. 

Ihre Kurse könnten zudem weiter zulegen, wenn sich die Inflation im Euroraum weiter abschwächt (mit der Folge sinkender Zinsen). Allerdings fordert gerade die Konjunkturschwäche besondere Vorsicht: So sollten Investoren bei Unternehmensanleihen Wert auf Sicherheit sowie gute konventionelle und ESG-Ratings legen, um das Risiko für Zahlungsausfälle so gering wie möglich zu halten. 

Während etablierte Emittenten auf leicht sinkende Kupons hoffen können, dürften die Zinsen für Anleihedebüts stabil hoch bleiben. Gut für Anlegerinnen und Anleger, die wie wir auch in 2025 weiter auf innovative und SDG-wirkungsorientierte (Erst-)Emittenten fokussiert bleiben wollen. Unternehmen also, die als Nachhaltigkeitspioniere keine Angst vor der Zukunft haben müssen, sondern diese, unabhängig von regulatorischen Vorgaben, gestalten möchten.

Vom Team der CSR Beratungsgesellschaft, strategischer Asset-Management Partner von Ethius Invest

Anlageprodukte:

CSR Bond Focus SDG

Die Ethius Invest Schweiz ist ein ethisch-nachhaltiger Vermögensverwalter und Initiator des Ethius Global Impact Fonds. Die Anlagephilosophie verfolgt das Prinzip eines konsequenten Nachhaltigkeitsansatzes. Der Nachhaltigkeitsanspruch stellt keine Ergänzung, sondern den Grundgedanken des Unternehmens dar.

Weitere Anlagestrategien:

Gelebte Werte: Maßstab für Nachhaltigkeit | Ethius Invest

Besser als regulatorische Maßnahmen, die die Qualität nachhaltiger Anlagen si…


Ethius Invest

Ethius Invest

Experten-Gastbeitrag

Balanced Impact: Mit 2 Fonds vierfach wirken | Ethius Invest

Nachhaltiges Investment: Ethius Invest und die CSR Beratungsgesellschaft biet…


Ethius Invest

Ethius Invest

Experten-Gastbeitrag

Chemie- und Energiewende zusammen schaffen | Ethius Invest

Für die Energiewende werden teils giftige Chemikalien benötigt. Kreativität k…


Ethius Invest

Ethius Invest

Experten-Gastbeitrag