Der Konjunkturausblick von Pimco: Verwerfungen am Horizont der globalen Investmentlandschaft. Die Entwicklungen der großen Volkswirtschaften dürften deutlich auseinanderdriften. Fünf Punkte, warum das diversifiziertere Portfolios erfordert.

Die globale Investmentlandschaft dürfte sich in den kommenden Monaten verändern, da sich die großen Volkswirtschaften deutlicher auseinanderentwickeln. Die Zentralbanken, die gemeinsam ihre Geldpolitik verschärft haben, um den pandemiebedingten Inflationsanstieg einzudämmen, werden bei der Rückführung der Leitzinsen wahrscheinlich unterschiedliche Wege einschlagen. Während sich die Konjunktur in vielen großen Industrieländern abkühlt, konnten die USA ihr überraschend starkes Momentum beibehalten, wobei mehrere unterstützende Faktoren voraussichtlich fortbestehen werden. Experten von PIMCO, Tiffany Wilding, Volkswirtin Nordamerika und Andrew Balls, CIO Global Fixed Income, kommen in ihrem Konjunkturausblick für die nächsten sechs bis zwölf Monate zu fünf wesentlichen Schlussfolgerungen:

1. Die USA – auf anderem Weg als das Gros der Volkswirtschaften

Diese Wachstumstreiber könnten dafür sorgen, dass die US-Inflation über unserem mittelfristigen Prognosehorizont von sechs bis zwölf Monaten über dem Zwei-Prozent-Ziel der Federal Reserve bleibt. Wir gehen immer noch davon aus, dass die Fed zur Jahresmitte mit der Normalisierung ihrer Geldpolitik beginnen wird, ähnlich wie andere Zentralbanken in den Industrieländern. Allerdings könnte der weitere Weg bei den Zinssenkungen der Fed weniger steil und stärker graduell verlaufen.

Eine sanfte Landung der Wirtschaft bleibt in den USA erreichbar. Tatsächlich scheinen die Marktpreise sowohl für Aktien als auch für den endgültigen Tiefpunkt des Leitzinses der Fed die Möglichkeit einer Rezession weitgehend auszuschließen. Dennoch glauben wir, dass die Risiken in beide Richtungen – von der Rezession bis hin zur wieder entfachten Inflation – nach beispiellosen globalen Schocks bei Angebot und Nachfrage weiterhin beachtlich sind.

Gremien, Erkenntnisse und der aktive Anlageprozess

2. Anleihen können attraktiv bleiben – gerade bei mittleren Laufzeiten

Inmitten dieser Unsicherheit bieten Anleihen attraktive nominale und inflationsbereinigte Renditen. Und sie verfügen zudem über das Potenzial, unterschiedlichen konjunkturellen Bedingungen standzuhalten. Angesichts der aktuell invertierten Zinskurven glauben wir, dass mittlere Laufzeiten den perfekten Mix bieten können – und zwar zwischen Barmitteln einerseits, deren Renditen nur Momentaufnahmen sind und wieder zurückgehen werden, wenn die Zinssenkungen der Zentralbank beginnen, und Anleihen mit langer Laufzeit andererseits, die durch das steigende Angebot an Anleihen, die zur Finanzierung der wachsenden Staatsschulden benötigt werden, unter Druck geraten könnten.

3. Regionale Diversifikation birgt besondere Chancen

Wir halten Anleihenmärkte außerhalb der USA für besonders attraktiv, da wir der Ansicht sind, dass die Inflationsrisiken in den übrigen Industrieländern weniger ausgeprägt sind, während die Rezessionsrisiken allerdings größer sind. Besonders gut gefallen uns Großbritannien, Australien und Kanada. Angesichts der Widerstandsfähigkeit der USA bevorzugen wir den US-Dollar gegenüber dem Euro und anderen europäischen Währungen.

4. Qualität zählt bei Anleihen und Private Debt

Aufgrund ihres attraktiven Rendite- und Ertragspotenzials bevorzugen wir weiterhin quasistaatliche, mit Hypotheken besicherte US-Titel und andere qualitativ hochwertige Vermögenswerte. Da die Zinssätze nach wie vor erhöht sind, sehen wir einen größeren Druck sowohl auf Darlehensnehmer auf Unternehmensseite als auch auf traditionelle Kreditgeber wie Banken. Auf den privaten Märkten sehen wir zunehmend Chancen bei mit Vermögen besicherten Finanzierungen und Spezialfinanzierungen.

5. Größere Rolle von Anleihen als Aktiendiversifikator

Das heutige Umfeld unterstreicht, wie wichtig es ist, global zu diversifizieren, die Risiken umsichtig einzudämmen und widerstandsfähige Portfolios durch aktives Management zusammenzustellen. Wir gehen davon aus, dass sich die traditionelle inverse Korrelation zwischen Aktien und Anleihen wieder einstellen wird und festverzinsliche Anlagen möglicherweise an Wert gewinnen, wenn das Rezessionsrisiko wieder stärker eingepreist wird.

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Ihre Experten für den Kapitalmarktausblick

Dieses Expertenteam hat den Ausblick für April 2024 für Sie erstellt:

Tiffany Wilding ist Managing Director und Volkswirtin in der Firmenzentrale in Newport Beach. Sie leitet das PIMCO Cyclical Forum, erstellt den firmeninternen Ausblick für die Weltwirtschaft und analysiert zentrale makroökonomische Risiken für das Investmentkomitee des Unternehmens. Darüber hinaus ist sie Co-Leiterin des Americas Portfolio Committee von PIMCO. Vor ihrem Wechsel zu PIMCO im Jahr 2016 war sie Leiterin für globales Zins-Research bei Tudor Investment. Ihre Aufgabe bestand darin, auf der Grundlage weltweiter makroökonomischer Trends Handelsideen vorzuschlagen. Davor war sie US-Zinsstrategin bei Morgan Stanley und Analystin für Finanzmarktpolitik bei der Federal Reserve Bank in New York, wo sie einen Beitrag dazu leistete, die Antwort der Zentralbank auf die Finanzkrise von 2008 zu strukturieren und umzusetzen. Sie verfügt über 16 Jahre Erfahrung im Investment- sowie im Wirtschafts- und Finanzmarktbereich und besitzt einen MBA in Quantitative Finance der Stern School of Business an der New York University. Ihren Bachelor-Abschluss erlangte sie am Rhodes College.

Andrew Balls ist CIO Global Fixed Income von PIMCO. Von der Londoner Niederlassung aus betreut er die Investmentteams für Europa, die Asien-Pazifik-Region, die Schwellenländer und globale Anlagen. Er verwaltet eine Reihe von globalen Portfolios und gehört dem Investment-Komitee an. Zuvor war er Leiter des europäischen Portfoliomanagements sowie globaler Portfoliomanager in der Firmenzentrale in Newport Beach und globaler Anlagestratege von PIMCO. Bevor er 2006 zu PIMCO stieß, war er bei der „Financial Times“ in London, New York und Washington, D.C. als Wirtschaftskorrespondent und Kolumnist tätig. Er verfügt über 25 Jahre Erfahrung in den Bereichen Investment, Wirtschaft und Finanzmärkte und hält einen Bachelor-Abschluss der Oxford University sowie einen Master-Abschluss der Harvard University. Außerdem war er Dozent für Wirtschaftswissenschaften am Keble College in Oxford. 2013 wurde Andrew Balls von Morningstar zum Fondsmanager des Jahres für europäische Anleihen gewählt. Er ist ein Verwaltungsratsmitglied von Room to Read, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für die Alphabetisierung und die Geschlechtergleichstellung im Bildungswesen einkommensschwacher Länder einsetzt.

Anlageprodukte:

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