Da sich die Weltordnung im Wandel befindet, sollten Anleger ihre Portfolios stärken, indem sie über globale Märkte diversifizieren und von attraktiven, hochwertigen Renditen profitieren.

Langfristtrend:

Die traditionelle Weltordnung, in der Wirtschaft und Konjunktur die Politik prägten, wurde auf den Kopf gestellt, und die Politik treibt nun die Wirtschaft vor sich her. Signifikante politische Entscheidungen verändern langjährige Handels-, Sicherheits- und Wirtschaftsbündnisse – die Auswirkungen werden noch jahrelang nachhallen.
Das Ergebnis: Mehr Volatilität und eine neue Konstellation von Gewinnern und Verlierern.

In einer multipolaren Welt könnten eine neue Dynamik in der Handelspolitik und politische Prioritäten die Nachfrage nach US-Assets im Vergleich zu anderen Ländern verändern. Der US-Dollar könnte weiter schwächer werden. Aber ein Verlust seines Status als globale Reservewährung in den kommenden fünf Jahren erscheint angesichts des Mangels an realistischen Alternativen fast unmöglich.

Gestiegene Defizite bedeuten weniger Spielraum für Ausgaben in schwierigen Zeiten, was wirtschaftliche Risiken betont und die Abhängigkeit von der Geldpolitik der Zentralbanken erhöht.

Anlageimplikationen:

Bei festverzinslichen Wertpapieren zahlt es sich aus, widerstandsfähige Portfolios aufzubauen. Wir plädieren weiterhin dafür, den Renditevorteil bei qualitativ hochwertigen Anleihen zu nutzen, anstatt Aktien mit hohen Bewertungen hinterherzujagen.

Die Bewertungen deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit einer Outperformance von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren geringer ist, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die Aussichten für qualitativ hochwertige festverzinsliche Wertpapiere so gut sind wie schon lange nicht mehr. Nach den deutlichen Zinserhöhungen infolge der Pandemie haben die Anleihenmärkte es auf die Sonnenseite geschafft: Anleger können nun von höheren Renditen und einem möglichen Kursanstieg profitieren, da die Zentralbanken über ausreichend Spielraum für Zinssenkungen verfügen.

Von dort aus können aktive Manager versuchen, Portfolios zusammenzustellen, die eine Rendite von etwa fünf bis sieben Prozent bringen, indem sie von attraktiven Renditen profitieren, die in qualitativ hochwertigen Anlagen stecken. Wir gehen davon aus, dass wir uns weiterhin auf eine hohe Qualität konzentrieren werden. Ein aktives Management, das sich länderspezifische Nuancen und Relative-Value-Differenzen zunutze macht, ist entscheidend, die unvermeidliche Volatilität im Griff zu haben.

Die Bedeutung von Duration und Kurvenpositionierung

Angesichts attraktiver Ausgangsbewertungen bei festverzinslichen Wertpapieren in Verbindung mit einem erwarteten schwächeren Wachstum und einer sich stabilisierenden Inflation gehen wir davon aus, dass wir tendenziell stärker übergewichtete Durationspositionen in unseren Portfolios eingehen werden, als dies in den vergangenen Jahren der Fall war.

Eine Kernthese von PIMCO bleibt bestehen: Sie besagt, dass die Renditekurven über unseren langfristigen Horizont wieder steiler werden dürften, da die Anleger weiterhin höhere „Entschädigungen“ für das Halten längerfristiger Anleihen im Vergleich zu Cash und kurzfristigen Schuldverschreibungen verlangen.

Die Schätzungen für die Laufzeitprämie für US-Staatsanleihen sind positiv und seit dem Jahrzehnt vor der Pandemie deutlich gestiegen. Angesichts der aktuellen Haushaltsdebatte in den USA besteht das Potenzial für eine weitere Versteilerung der Kurve. Aktives Management kann die Rolle von Anleihen als Absicherung durch eine entsprechende Positionierung auf der Zinsstrukturkurve stärken. Wir gehen davon aus, dass wir im fünf- bis zehnjährigen Teil der globalen Renditekurven übergewichtet bleiben und im Lauf der Zeit am langen Ende untergewichtet sein werden.

Robuste Chancen jenseits von Unternehmensanleihen

Die Credit Spreads sind im Vergleich zu den historischen Durchschnittswerten trotz des langfristig größeren Rezessionspotenzials nach wie vor eng. Das deutet auf eine gewisse Selbstzufriedenheit an den Märkten für öffentlich gehandelte und privat platzierte Unternehmensanleihen hin.

Angesichts des begrenzten fiskalpolitischen Spielraums könnte sich zum ersten Mal seit Jahren ein echter Kreditausfallzyklus entfalten – anders als in der jüngsten „Buy the Dip“-Ära – und viele Investoren unvorbereitet treffen.

In einem schwächeren Wachstumsumfeld sind qualitativ nicht so hochwertige und konjunktursensible Unternehmen Risiken ausgesetzt. Höhere kurzfristige Zinssätze könnten mittelständische Unternehmen, die sich an den Märkten für variabel verzinste Anleihen verschulden, zunehmend vor eine Herausforderung stellen. Wir bleiben vorsichtig in Bereichen der privaten Unternehmenskredite, in denen das eingesammelte Kapital die Investitionsmöglichkeiten übertroffen hat, was möglicherweise zu Enttäuschungen führen kann. Die Spannungen im Bereich Private Equity und Private Credit sind offensichtlich und könnten sich in einer Rezession noch deutlich verschärfen.

Strengere Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften für Banken dürften auch künftig dazu führen, dass viele Kreditvergaben in den USA auf den privaten Kreditmarkt verlagert werden, insbesondere bei vermögensbasierten Finanzierungen. Dies eröffnet Anlegern die Möglichkeit, als vorrangige Kreditgeber in Bereichen zu agieren, die einst von Regionalbanken dominiert wurden. Wir sehen weiterhin attraktive Chancen in qualitativ hochwertigen Kreditbereichen wie Konsumgüter, Wohnbaufinanzierungen, Immobilien und Sachanlagen, wo die Ausgangsbedingungen und Bewertungen im Vergleich zu Unternehmensanleihen günstig erscheinen.

Autoren

Dr. Richard Clarida, PIMCO Global Economic Advisor
Andrew Balls, PIMCO CIO Global Fixed Income
Daniel J. Ivascyn, PIMCO Group Chief Investement Officer

Den vollständigen Artikel finden Sie hier.

Anlageprodukte:

PIMCO GIS Income Fund (IE00B8JDQ960/ IE00BDTM8703)

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Bei den hierbei genannten Produkten handelt es sich um Fonds, die von PIMCO aufgelegt werden. Diese genannten Fonds stellen keine Lösung für die im Artikel dargestellten Themen dar und sollten nicht als Anlageberatung, als Angebot oder Aufforderung, noch als Kauf oder Verkauf eines Finanzinstruments interpretiert werden. Darüber hinaus sollten Hinweise auf zukünftige Ergebnisse nicht als Schätzung oder Versprechen von Ergebnissen interpretiert werden, die ein Kundenportfolio erzielen kann. Aussagen über Finanzmarkttrends oder Portfoliostrategien basieren auf den aktuellen Marktbedingungen. Es gibt keine Garantie, dass diese Anlagestrategien unter allen Marktbedingungen funktionieren oder für alle Anleger geeignet sind und jeder Anleger sollte seine Fähigkeit bewerten, langfristig zu investieren, insbesondere in Zeiten von Marktabschwüngen. Ausblick und Strategien können ohne Vorankündigung geändert werden. Es wird keine Zusicherung gemacht, dass ein Konto, Produkt oder Strategie Gewinne, Verluste oder Ergebnisse erzielen wird oder wahrscheinlich ist, die denen gezeigten ähnlich sind.

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