Kernenergie: Rückgrat eines CO₂-armen Stromnetzes? | VanEck

Im Jahr 2025 trat ein neues deutsches Wort in das globale Bewusstsein ein, auf Augenhöhe mit Begriffen wie „Schadenfreude“ oder „Kindergarten“- „Dunkelflaute“. Es bezeichnet Wetterlagen, in denen sowohl Solar- als auch Windenergie nur begrenzt zur Verfügung stehen, etwa bei bedecktem Himmel und Windstille. Genau das geschah im Winter in Deutschland und führte zu Strompreisspitzen, die auf den gesamten Kontinent ausstrahlten.

Deutschland: Produktion erneuerbarer Energien

In solchen Fällen können Energielücken entweder durch konventionelle Energiequellen, Importe oder Speicherlösungen gedeckt werden. Der Einsatz fossiler Energieträger untergräbt allerdings das Ziel einer nachhaltigen Energieversorgung. Speichertechnologien bringen wiederum eigene Herausforderungen mit sich: hohe Investitionskosten, geografische Einschränkungen bei Pumpspeicherkraftwerken sowie Lieferkettenprobleme und begrenzte Speicherdauer bei Batterien. Auch Energieimporte können teuer sein, die Dunkelflaute führte etwa zu Preisanstiegen im Norden Europas, was in Norwegen eine Regierungskrise auslöste und in Schweden zu seltener, öffentlicher Kritik an der deutschen Energiepolitik führte.

Diese Entwicklungen verdeutlichen, welchen Beitrag die Kernenergie zur Stabilität des Stromnetzes leisten kann. Einerseits verursacht sie über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg sehr geringe Emissionen:

CO₂-Fußabdruck über den Lebenszyklus eines Kraftwerks

Zugleich bieten Kernkraftwerke eine konstante Stromerzeugung mit vergleichsweise wenig Ausfallzeiten – anders als viele erneuerbare Energiequellen:

Kapazitätsfaktor kohlenstoffarmer Energie (in %)

Diese beiden Faktoren zusammengenommen sprechen dafür, dass Kernenergie eine stabile Ergänzung zu erneuerbaren Energien darstellen kann – als Rückgrat einer CO₂-armen Energiewirtschaft.

Stimmungswandel in Deutschland

Deutschland galt lange als Hochburg der Atomenergie-Skepsis. Doch in jüngster Zeit deutet sich ein Wandel an: Umfragen zeigen, dass eine Mehrheit der Deutschen einer Rückkehr zur Kernenergie offen gegenübersteht. Die neue Bundesregierung hat zudem angedeutet, die langjährige Auseinandersetzung mit Frankreich über den Ausbau der Atomkraft beenden zu wollen. Vor dem Hintergrund eines weltweiten Wiederauflebens des Interesses an Kernenergie könnte auch dies ein Vorbote kommender Entwicklungen sein.

Wie kann man in Kernenergie investieren?

Parallel zur Renaissance der Atomkraft steigt auch das Interesse von Investoren. Wer in diesem Bereich investieren möchte, kann folgende Möglichkeiten in Betracht ziehen:

• Bergbauunternehmen
• Fonds oder Firmen, die physisches Uran halten
• Finanzierungsgesellschaften und Lizenzunternehmen für Uran
• Reine Kernkraftunternehmen
• Industrieunternehmen mit Kernenergie-Exposure
• Uran-/Kernenergie-ETFs

Einzelaktien können zwar höhere Renditechancen bieten, gehen aber auch mit höheren Einzeltitelausfallrisiken einher. Der direkte Einstieg erfordert Spezialwissen, da Unternehmen unterschiedlich stark auf Uranpreise reagieren.

Für den Zugang über ein ETF bietet der VanEck Uranium and Nuclear Technologies UCITS ETF (ISIN: IE000M7V94E1) eine breit diversifizierte und liquide Möglichkeit, in ein breites Spektrum von Unternehmen entlang der gesamten Kernenergie-Wertschöpfungskette zu investieren – darunter Akteure in Uranabbau, Technologieentwicklung und Kraftwerksbau.

Bitte beachten Sie die mit dieser Anlage verbundenen Risiken, etwa im Hinblick auf Rohstoffinvestitionen, Liquidität oder Konzentration. Weitere Informationen finden Sie im Basisinformationsblatt (KID) und im Verkaufsprospekt.