Energiewende, Digitalisierung, Urbanisierung: Diese drei starken Megatrends treiben die Nachfrage nach Rohstoffen an – ein Superzyklus entwickelt sich. Das eröffnet vielfältige Chancen für unsere „Transition Materials“ Strategie.

Die wichtigsten Punkte

  • Die drei Megatrends Energiewende, Digitalisierung und Urbanisierung gewinnen weltweit an Dynamik und sind zunehmend miteinander verflochten. Sie treiben die Nachfrage nach einer breiten Palette von Rohstoffen an.
  • Dies dürfte sich auf die Preise einer Reihe von Rohstoffen auswirken und die Förderung bekannter Reserven wirtschaftlicher machen. Wir rechnen mit einem strukturellen Superzyklus, also einer längeren Phase steigender Preise aufgrund eines anhaltenden Nachfragewachstums.
  • Unsere „Transition Materials“ Strategie bietet Anlegern Zugang zum aktuellen Rohstoff-Superzyklus. Ein aktives Management halten wir dabei für entscheidend wichtig, da nicht alle Rohstoffe und Produzenten gleichermaßen profitieren werden.

Steigende Nachfrage nach wichtigen Rohstoffen

Energiebedarf durch technologischen Fortschritt, wachsende Weltbevölkerung und veränderte Nachfragemuster durch die Urbanisierung: Dahinter stehen drei miteinander verflochtene „Megatrends“, die weltweit an Dynamik gewinnen. 

  • Energiewende hin zu nachhaltigeren, CO₂-ärmeren Energien.
  • Digitalisierung mit KI und digitalen Infrastrukturnetzwerken
  • Urbanisierung in Indien und anderen bevölkerungsreichen südostasiatischen Schwellenländern

Damit steigt die Nachfrage nach Rohstoffen wie etwa Lithium, Kobalt, Uran, Nickel, Kupfer oder Seltenen Erden. Sie sind wichtig für Elektrifizierung, Batteriespeicher, Netzstabilität und andere technologische Lösungen. Künftig dürften sie weiter an Bedeutung gewinnen, zu strategischen Vermögenswerten werden – und von steigenden Preisen profitieren. Damit lassen sich auch bekannte Reserven wirtschaftlicher fördern. Aus diesen Gründen erwarten wir einen strukturellen Superzyklus für eine Reihe von Rohstoffen, also einen längeren Zeitraum mit Preissteigerungen aufgrund eines anhaltenden Nachfragewachstums.

Die drei Megatrends verändern die Energielandschaft

Das weltweite Streben nach Netto-Null-Zielen wird die Rohstoffmärkte beeinflussen. Die Nachfrage nach bestimmten Materialien wird jedoch in den nächsten beiden Jahrzehnten absehbar steigen – in einigen Fällen sogar exponentiell: Unter anderem, weil saubere Energietechnologien rohstoffintensiver sind. Elektrofahrzeuge enthalten beispielsweise deutlich mehr Kupfer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, während typische Onshore-Windparks in der Regel etwa neunmal mehr Mineralien benötigen als Gaskraftwerke mit ähnlicher Leistung.1 Die Preise für wichtige Rohstoffe dürften also tendenziell steigen. Das verbessert die Ertragsaussichten für die Eigentümer und kann Anlegern attraktive Chancen bieten.

Die Digitalisierung der Weltwirtschaft trägt ebenfalls zum erhöhten Strombedarf bei. Rechenzentren verbrauchen für Betrieb und Kühlung enorme Mengen an Energie. All dies erfordert ein Umdenken hinsichtlich der Erzeugung und Speicherung von Energie. Die Netzstabilität wird zunehmend an Bedeutung gewinnen, und die Batterietechnologien müssen weiterentwickelt werden. Wer als Unternehmen dazu beitragen kann, ist gut positioniert, um für Investoren bedeutende Renditen zu erzielen.

Die Stromnachfragemuster werden auch durch das rasante globale Bevölkerungswachstum und demografische Veränderungen geprägt. Ein Beispiel dafür ist Indien, das bevölkerungsreichste Land der Welt: Nach UN-Angaben werden sich die mit der Urbanisierung in Indien verbundenen Baukosten zwischen 2023 und 2050 mehr als vervierfachen.2

Rohstoffe als Inflationsschutz

Die während der Übergangsphase benötigten Rohstoffe können Anlegern helfen, sich gegen steigende Inflation abzusichern. Protektionismus, Deglobalisierung und geringere Einwanderungszahlen treiben die Import- und Arbeitskosten in die Höhe. Die hohe Staatsverschuldung und steigende Zinsaufwendungen dagegen könnten die Zentralbanken zu einer lockereren Politik oder einer Steuerung der Zinsstrukturkurve veranlassen.

Rohstoffe haben sich in der Vergangenheit als wirksame Inflationsabsicherung erwiesen. Metalle und Bergbauaktien etwa haben in den inflationären 1970er Jahren deutlich besser abgeschnitten als Aktien insgesamt. Knappheit und anhaltende Nachfrage verschafften den Produzenten eine starke Preissetzungsmacht – und sie stützen die Widerstandsfähigkeit von Aktien in Phasen mit höherer Inflation. Auch heute können Metalle und Bergbauaktien – vor allem solche, die mit der Energiewende in Verbindung stehen – wertvolle Bestandteile inflationsbewusster Portfolios sein.

Zugang zu den Anlagechancen

Ein passives Engagement in Rohstoffmärkten über Futures oder breite Rohstoffindizes ist wahrscheinlich nicht der effizienteste Weg, um die besten Wachstumschancen zu nutzen: Traditionelle Aktienindizes sind auf große, etablierte Bergbau- und Energieunternehmen ausgerichtet; das Wachstumspotenzial aufstrebender Rohstoffe und Unternehmen erfassen sie in der Regel nicht. Unsere Analyse zeigt, dass bis zu zwei Drittel der im MSCI Metals & Mining Index vertretenen Firmen und Branchen wahrscheinlich nicht am Übergang zur Netto-Null-Emissionswirtschaft beteiligt sein werden. Dagegen sind viele der künftig wohl wichtigsten Mineralien derzeit noch unausgereift, fragmentiert und illiquide. Der direkte Zugang zu einigen dieser Rohstoffe ist bestenfalls begrenzt. Hinzu kommt, dass Rohstoffindizes von Spot- oder Terminpreisen bestimmt werden.

Unserer Meinung nach eröffnen Rohstoffaktien daher den besten Zugang zu diesem Wachstumspotenzial. Die Unternehmen haben Ansprüche auf umfangreiche Bodenschätze und können die strategische Erschließung flexibel vorantreiben. Die Wertentwicklung von Rohstoffaktien und -terminkontrakten in den letzten zehn Jahren zeigt, dass Anleger den Wert dieser Flexibilität erkennen – und noch wichtiger: Sie sind bereit, dafür einen Aufschlag zu zahlen.

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.

Rohstoffaktien haben in den letzten zehn Jahren meist besser abgeschnitten als Rohstoff-Futures.

Quelle: Bloomberg, 31. Oktober 2025. Angegebene Renditen für den MSCI Metals & Mining Index und den Bloomberg Commodity Index.
Daten indexiert auf 100, in USD.

So investieren wir in Rohstoffaktien

Wir halten ein aktives Management für entscheidend wichtig, da nicht alle Rohstoffe und Produzenten gleichermaßen profitieren werden. Der letzte Rohstoffaufschwung in den 2000er Jahren wurde weitgehend von Eisenerz und von Chinas Infrastruktur- und Wohnimmobilienboom angetrieben. Der sich entwickelnde Superzyklus dürfte fragmentierter und komplexer ausfallen.

Wie lassen sich die möglichen Gewinner und Verlierer identifizieren? Die Grundlage ist ein umfassendes Verständnis der sich abzeichnenden Themen und Herausforderungen. Es gilt die Bereiche zu ermitteln, in denen Versorgungsengpässe am wahrscheinlichsten auftreten. Zudem zählen eine detaillierte Analyse der Reserven der Anlagenbesitzer und eine weitsichtige Einschätzung ihrer Fähigkeit, den maximalen Wert aus diesen Reserven zu schöpfen.

Unsere Strategie für die in der Übergangsphase wichtigen Rohstoffe soll Anlegern Zugang zum derzeitigen Rohstoff-Superzyklus verschaffen. Dazu können wir auf die gesamte Bandbreite und Tiefe der globalen Ressourcen von Fidelity zurückgreifen: Damit das Kapital in die besten Ideen und Chancen fließen kann – mit dem Ziel, mittel- bis langfristig attraktive Renditen zu erzielen.

1 Internationale Energieagentur, „Die Rolle kritischer Mineralien bei der Umstellung auf saubere Energie“. März 2022.
2 UN-Urbanisierungsprognosen 2018.

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