Wir betrachten wahrscheinliche Entwicklungen mit starkem politischem Einfluss: US-Handels- und Währungspolitik, Europas Infrastruktur und Verteidigungsfähigkeit, KI, Energie, Schwellenländer sowie eher spekulative Szenarien als Gedankenexperiment.
Auch in der nunmehr dritten Ausgabe unserer 10 Themen für das kommende Jahr wollen wir den Fokus auf das, unserer Einschätzung nach, Wahrscheinliche, und nicht das hoch-Spekulative legen. Uns also jene Themen näher anschauen, die mit großer Sicherheit auf die Anleger zukommen werden, über deren Implikationen für die einzelnen Anlageklassen man aber streiten kann.
Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Kern- und Risikoszenario ohnehin zunehmend, seit die größte Volkswirtschaft der Welt mit immer unorthodoxeren Methoden regiert wird. Schließlich dürften nur wenige Marktteilnehmer Anfang des Jahres folgende Entwicklungen unter ihren Kernannahmen geführt haben: die zunehmenden Versuche der US-Regierung, die US Federal Reserve zu beeinflussen; der Einstieg des Staates in US-Unternehmen; oder natürlich die oft erratisch wirkenden, teils sehr hohen Strafzölle auch für langjährige Verbündete. Um mal bei den wirtschaftsrelevanten Überraschungen zu bleiben.
Dass die Politik auch mal für lange Beine an den Märkten sorgen kann - ob positiv oder negativ -, zeigte sich auch andernorts. Ob Argentiniens erfolgreiche wirtschaftliche Radikalkur unter Javier Milei; Deutschlands Wende bei der Schuldenbremse; Sorgen um die Schuldentragfähigkeit von Frankreich und dem Vereinten Königreich; oder den Hoffnungen bezüglich Europas forciertem Emanzipationsbestreben. Das vormals Undenkbare macht sich in dieser Dekade in der Politik mittlerweile recht breit.
Es dürfte daher nicht überraschen, dass rund die Hälfte unserer Themen einen politischen Einschlag haben. Recht unmittelbar etwa bei Europas Großprojekten: dem Auf- und Ausbau der analogen und digitalen Infrastruktur, sowie dem Bestreben, die eigene Verteidigungsfähigkeit wiederherzustellen.
Politik spielt auch beim Langzeitthema Altersvorsorge in alternden Gesellschaften eine Rolle, ebenso wie bei der Frage, inwieweit die wirtschaftlichen Vorteile der Globalisierung nationalen Alleingängen geopfert werden. Und wer von einer Abschwächung des globalen Handels spricht, der kommt auch um das Thema Dollar-Dominanz nicht herum. Der Mangel an vollwertigen Alternativen wird genauso regelmäßig wie die Dynamik der US-Volkswirtschaft genannt, um die andauernde Vorherrschaft des Dollars zu erklären. Aber der Drang nach Alternativen nimmt zu, umso mehr, als sich Länder von den USA unabhängiger machen wollen. Bieten Digitale Anlagen eine valide Alternative? Oder sind sie andersherum doch wieder abhängig von einem starken institutionellen Gerüst, welches viele Länder ihnen gerne zur Verfügung stellen?
Digitale Währungen haben mit Künstlicher Intelligenz (KI) vieles gemein. Etwa die Nutzung ähnlicher Chips oder der immense Stromverbrauch. Wie die Verfügbarkeit von günstigem Strom wieder zum Standortvorteil wird, und wie man ihn möglichst nachhaltig zur Verfügung stellen kann, ist ein weiteres unserer zehn Themen. Und natürlich schauen wir uns erneut KI an. Wer werden die Profiteure im kommenden Jahr sein, und wo laufen Wunsch und Wirklichkeit bei den Pionieren jetzt schon sichtbar auseinander?
Auch wenn viele der genannten Themen ohnehin globaler Natur sind, werden wir uns den Schwellenländern Asiens gesondert widmen. Insbesondere die widersprüchliche Großmacht China, ein Land der zwei Geschwindigkeiten, könnte unserer Meinung nach interessante, punktuelle Anlagemöglichkeiten bieten. Bei aller gebotenen Skepsis.
Wie man als Anleger all diese Themen, Regionen und Anlageklassen unter einen Hut bringen kann, oder sogar muss, um etwa das Risiko erratischer politischer Entscheidungen zu navigieren, erläutern wir im zehnten der zehn Themen aus einer Multi Asset heraus.
Als zusätzliches Gedankenspiel zeigen wir abschließend auf, wie sich etwas spekulativere Szenarien ganz anders auf die Kapitalmärkte auswirken können, als man im ersten Reflex annehmen würde. Im letzten Jahr hatten wir hier durchaus einige Treffer gelandet. Wobei es uns hier weniger darum geht, Recht zu behalten, als das Spektrum des Möglichen aufzuzeigen. Denn dies muss ein Vermögensverwalter immer im Blick haben. Viel Vergnügen und idealerweise Erkenntnis bei der Lektüre wünscht.
Vincenzo Vedda
Chief Investment Officer
Anlageprodukte:
DWS Invest Artificial Intelligence (LU1863263429/ LU1863263346)
DWS Invest ESG Equity Income (LU1616932940)
DWS Invest ESG Next Generation Infrastructure (LU2162004621)
DWS Invest Global Infrastructure (LU0363470237)
DWS Multi Opportunities (LU0989117667)
DWS Smart Industrial Technologies (DE0005152482)
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